Tales of Tears

Symptome einer Borderline
Störung



     Unbeständige und unangemessen intensive zwischenmenschliche Beziehungen,

     Impulsivität bei potentiell selbstzerstörerischen Verhaltensweisen,

           deutliche Tendenz, impulsiv zu handeln ohne die Konsequenzen zu berücksichtigen
     Starke Stimmungsschwankungen,
zum Beispiel Euphorie, Reizbarkeit oder Angst, Panik (ein paar Stunden andauernd,
            selten länger als einige Tage).

     Häufige und unangemessene Zornausbrüche,
starke Wut oder Unfähigkeit, die Wut zu kontrollieren, zum Beispiel häufige
            Wutausbrüche, andauernde  Wut, wiederholte Prügeleien.

     Wiederholte
Suiziddrohungen/Suizidversuche, Gesten oder Versuche oder selbstverstümmelnde Verhaltensweisen.
     Fehlen eines klaren Ichidentitätsgefühls,
Anhaltend und deutlich gestörtes, verzerrtes oder instabiles Selbstbild. geringe
            Fähigkeit zum Vorausplanen und Ausbrüche von intensivem Ärger können zu gewalttätigem Verhalten führen
            (oft ausgelöst, wenn impulsive Handlungen von anderen kritisiert oder behindert werden).

     Chronische Gefühle von Leere und Langeweile,

     Verzweifelte Bemühungen, die reale oder eingebildete Angst vor dem Verlassenwerden zu vermeiden,

     Vorübergehende, stressabhängige schwere dissoziative Symptome oder paranoide Wahnvorstellungen.



Bedeutung der Symptome

Unbeständige und unangemessen intensive zwischenmenschliche Beziehungen
Menschen mit Borderlinestörung führen meist unbeständige und unangemessen intensive Beziehungen zu anderen Menschen. Diese zeichnen sich durch extreme Verschiebungen der Einschätzung des Beziehungspartners, die zwischen Idealisierung und Abwertung schwankt, und ständige Versuche, den Beziehungspartner zu manipulieren, aus. Die Intensität der Beziehungen ergibt sich aus der Intoleranz der Borderlinepersönlichkeit gegenüber Trennungen, ihre Unbeständigkeit aufgrund fehlender "Objektkonstanz". Fehlende "Objektkonstanz" bedeutet, die Fähigkeit, andere als komplexe Menschen wahrzunehmen, die sich in Ihrer Gesamtheit dennoch widerspruchsfrei verhalten können.
Der Borderliner entwickelt eine Abhängigkeit zum Partner und idealisiert ihn, solange dieser seine Bedürfnisse befriedigt. Erfährt er Zurückweisung oder Enttäuschung verfällt er ins andere Extrem und wertet den Partner ab, ohne sich jedoch von ihm trennen zu können. Dann eskaliert das manipulierende Verhalten des Borderliners, er zeigt sich schwach und hilflos, neigt z. B. zu Hypochondrie, Masochismus, Selbstverletzungen und Suiziddrohungen/Suizidversuchen

Selbstschädigende Verhaltensweisen
Die Borderlinepersönlichkeit neigt zu Impulsivität bei potentiell selbstschädigendem Verhalten. Typisch sind z. B. Alkohol- und Drogenmissbrauch, sexuelle Promiskuität, Spielsucht, Kleptomanie und Essstörungen. Diese Impulsivität steht in engem Zusammenhang mit anderen Symptomen. Sie kann z. B. aus den Frustrationen einer gestörten Beziehung entstehen, Ausdruck von Stimmungsschwankungen oder Zornausbrüchen sein oder der Versuch, die Gefühle von Einsamkeit und Trennungsangst zu betäuben.

Starke Stimmungsschwankungen
Die Grundstimmungen der Borderlinepersönlichkeit sind häufig überaktiv oder pessimistisch. Von dieser Grundstimmung lassen sich jedoch auffällige Stimmungsschwankungen in Richtung Depression, Reizbarkeit oder Angst beobachten. In nur zwei Minuten von „himmelhochjauchzend“ bis „zu Tode betrübt“ - treffender lassen sich die Stimmungsschwankungen von Borderline-Patienten kaum charakterisieren. Dabei sind die Betroffenen sich aufgrund ihrer gestörten Persönlichkeit der raschen Stimmungswechsel zwischen Euphorie und Depression kaum bewusst. Sie reagieren oft unmittelbar auf plötzliche Impulse und können Wut schlecht kontrollieren. Die Stimmungsschwankungen sind in der Regel von kurzer Dauer und halten meist nur ein paar Stunden oder ein paar Tage an.

Unangemessene Zornausbrüche
Borderliner neigen zu häufigen Zornausbrüchen, die in ihrer Intensität oft nicht oder kaum kontrolliert werden können und zeitweilig auch zu körperlicher Gewalt führen. Diese Zornausbrüche stehen in ihrer Intensität in keinem Verhältnis zu den auslösenden Ereignissen, basieren vielmehr auf einer massiven Angst vor Enttäuschung und dem Verlassenwerden.

Selbstverletzungen, Suizidversuche

Borderliner suchen Entlastung von einem extremen inneren Druck. Weil sie diese Entlastung im Alltag nicht finden, zerschneiden sich Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörungen die Arme, drücken Zigaretten auf ihrem Körper aus, verweigern die Nahrungsaufnahme oder essen bis zum Brechanfall und schlucken Alkohol und Tabletten bis zur Besinnungslosigkeit.

Wiederkehrende Suiziddrohungen/ -versuche und Selbstverletzungen zählen ebenfalls zu den typischen Borderlinesymptomen. Sie finden ihren Ausdruck z. B. in selbstbeigebrachten Schnitt- und Stichverletzungen an Gliedmaßen, Rumpf und Genitalien oder durch Exzesse mit Drogen, Alkohol und Nahrungsmitteln. Meist beginnt die Selbstverletzung als impulsive Selbstbestrafung, entwickelt sich aber nach und nach zu einem einstudierten und ritualisierten Verhalten. Suiziddrohungen/-versuche und Selbstverletzungen sind unterschiedlich motiviert und können z. B. wie folgt interpretiert werden:




Fehlen eines klaren Ich-Identitätsgefühls
Borderliner leiden unter einer andauernden Identitätsstörungen, die sich z. B. auf die Bereiche Selbstbild, sexuelle Orientierung, Berufswahl, langfristige Ziele, Wertesystem und Art der gewünschten Partner/Freunde erstrecken kann. Sie fühlen sich z. B. in ihrer Rolle als Mann oder Frau nicht wohl, meinen, nicht liebenswert und einfach nur nutzlos zu sein. Den Betroffenen fehlt deshalb ein konstantes Identitätsgefühl, sie akzeptieren ihre Eigenschaften wie Intelligenz und Attraktivität nicht als konstantes Gut, sondern als Eigenschaften, die immer wieder neu verdient und im Vergleich mit anderen beurteilt werden müssen. Das Selbstwertgefühl und die Fähigkeit zur Selbstachtung basieren beim Borderliner deshalb nicht auf in der Vergangenheit erbrachten Leistungen, sondern auf aktuellen (Miss-)Erfolgserlebnisse und Rückmeldungen durch Dritte. Daraus resultieren oft übermäßiges Engagement und ein unrealistisches Streben nach Perfektion (mit entsprechenden Misserfolgserlebnissen), aber auch der häufige Wunsch nach Veränderung im Berufs-/Privatleben.

Chronische Langeweile und Leere
Borderlinepersönlichkeiten leiden oft unter chronischen Gefühlen von Leere und Langeweile. Diese Emotionen werden sehr intensiv, oft verbunden mit körperlichen Empfindungen (z. B. Druck im Kopf, Spannungen in der Brust) erlebt. Die Suche nach Erleichterung von diesen belastenden Emotionen endet für die Betroffenen oft in impulsiven und selbstschädigenden Handlungen oder in enttäuschenden Beziehungen.

Angst vor dem Verlassenwerden
Wenn Borderliner allein sind, verlieren sie aufgrund ihrer gestörten Ichidentität häufig das Gefühl für die Realität ihrer Existenz. Erschwerend kommt hinzu, dass sie oft auch vorübergehendes Alleinsein als dauerhafte Isolation wahrnehmen. Borderlinepersönlichkeiten erleben deshalb immer wieder starke Angst vor dem Verlassenwerden durch nahestehende Personen. Diese Angst motiviert die Betroffenen zu verzweifelten Bemühungen, dieses Verlassenwerden zu vermeiden. Dabei greifen sie auch zu extremen Mitteln (z. B. Selbstverletzung, Suizidversuche), um den nahestehenden Menschen unter Druck zu setzen und führen auch schädliche Beziehungen (z. B. mit Gewalt-/ Missbrauchserlebnissen) bis zur völligen Selbstaufgabe fort. Werden Borderlinepersönlichkeiten trotz dieser Bemühungen verlassen, durchleben sie meist intensive emotionale Krisen, in deren Verlauf die hier beschrieben Symptome oft sogar noch verstärkt auftreten.

Stressabhängige paranoide Phantasien oder schwere dissoziative Symptome
In schwierigen, unerträglichen Situationen gelangen Borderliner in „dissoziative“ hypnoseähnliche Zustände. Borderlinepersönlichkeiten leiden gelegentlich auch unter psychotischen Episoden. Möglich sind beispielsweise pseudo-halluzinatorische Erlebnisse, Störungen in der Körperwahrnehmung und auf den Konfliktbereich beschränkte Denk- und Wahrnehmungsstörungen. Diese treten meist als Folge emotionaler Erregung auf und gehen, auch ohne Behandlung, in der Regel nach wenigen Stunden oder Tagen vorüber. Die Borderlinepersönlichkeiten erleben diese Episoden als ich-dyston (ich-fremd).

















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